Kann die CO2-Inhalation den Energiestoffwechsel normalisieren?

BELASTBAR

Erschöpfung

ENERGIE

Abgeschlagenheit

SCHMERZFREI

MUSKELSCHMERZEN

KONZENTRATION

Gehirn ist wie vernebelt

ERHOLUNG

Schlafstörung

Kann die CO2-Inhalation den Energiestoffwechsel normalisieren?

CO2 (Kohlendioxid) ist das Endprodukt des Energiestoffwechsels jeder Zelle und wird gemeinhin lediglich als „Abfallprodukt“ angesehen.

In der folgenden Graphik sehen Sie, wie Sauerstoff (O2) in der Lunge ins Blut aufgenommen wird und CO2 als vermeintlich nutzloses Stoffwechsel-Endprodukt wieder abgeatmet wird.

Bei der chronischen Hyperventilation kommt es durch zu schnelle oder zu tiefe Atmung zur erhöhten Abatmung von CO2, in deren Folge auch die CO2 Konzentration im Blut absinkt.

Die Ursache dieser Hyperventilation besteht in einer verstärkten Stimulation des Atemzentrums im Gehirn. Hier sehen Sie, durch rote Pfeile hervorgehoben, welche Faktoren diese Stimulation erhöhen.

Wie Sie erkennen können, führen emotionale Einflüsse, unbewusste Faktoren meist traumatischer Natur, die im Limbischen System des Gehirns gespeichert werden, Stresshormone wie Adrenalin, Hitze oder Kälte und Schmerzen jeder Art zu einer erhöhten Stimulation des Atemzentrums und damit zu einer erhöhten Atemfrequenz mit erhöhter CO2 Abatmung und Absinken des CO2 Spiegels im Blut.

Diese Graphik zeigt auf, dass der über die Lunge aufgenommene Sauerstoff in roten Blutkörperchen, fest gebunden an den Blutfarbstoff Hämoglobin, transportiert wird. Auf Zellebene muss sich nun der Sauerstoff aus dieser Hämoglobin-Bindung lösen und das Ausmaß dieser Loslösung ist abhängig von einem normalen CO2 Spiegel im Blut, der als CO2 Partialdruck gemessen wird.

Ist aus den oben genannten Gründen der CO2 Partialdruck im Blut erniedrigt, kann sich der Sauerstoff aus seiner Bindung an Hämoglobin nicht so gut lösen und wird deswegen teilweise wieder über die Lunge abgeatmet.

In der Konsequenz führt dies zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme der Zelle und damit zu einer zellulären Hypoxie (Sauerstoffmangel).
Dieser zelluläre Sauerstoffmangel (Hypoxie) ist die eigentliche Ursache jenes Energiemangels, den alle Patienten mit chronischem Fatigue Syndrom, Long COVID Syndrom, Burnout – Syndrom, Post-Vac-Syndrom und Fibromyalgie-Syndrom empfinden.

Er wird durch zelluläre Aktivierung des Hypoxie-induzierbaren-Faktors Hif1Alpha ausgelöst, der die Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen (Mitochondrien) weitgehend abschaltet und auch die Zahl dieser Mitochondrien reduziert. Der Stoffwechsel wird auf Vergärung von Glucose umgestellt, die nur noch 1/18tel der Energie zur Verfügung stellen kann und dummerweise Laktat als Endprodukt hinterlässt.

Durch Aktivierung des Hypoxie – induzierbaren Faktors 1Alpha (Hif1a), werden wichtige Enzyme der oxidativen Energieproduktion in den Mitochondrien blockiert (PDC, 3 Enzyme im Citratzyklus, die Atmungskettenkomplexe I und II). Gleichzeitig wird, abhängig vom Ausmaß des zellulären Sauerstoffdefizits, die Zahl der Mitochondrien durch Aktivierung der Mitophagie (Abbau von Mitochondrien durch Zerstörung) um 4-25% reduziert. Damit wird die mitochondriale Energieproduktion stark reduziert.

Mittels indirekter Kaloriemetrie können wir die teilweise massive Verminderung der zellulären Sauerstoffversorgung nachweisen.

Ein Gesunder atmet 21% Sauerstoff aus der Luft ein und atmet 15% wieder ab. Er verwendet also 6% für die zelluläre Sauerstoffversorgung.
Diese junge Patientin atmet 17,34 % Sauerstoff ab. Sie verschenkt also 2,34% aus 6%, die somit nicht in die Zellen aufgenommen werden können.

Das entspricht einer Sauerstoffminder-Versorgung der Zellen von exakt 39%!

Die Ursache dieser Sauerstoffminder-Versorgung können wir ebenfalls in der indirekten Kalorienmetrie nachweisen. Sie besteht in einer stark verminderten CO2 Konzentration in der abgeatmeten Luft, die nur 3,21% beträgt. Diese entspricht exakt der CO2 Konzentration im Blut!
Die Norm liegt bei 5,6%!

Mit der Indirekten Kaloriemetrie können wir also sehr genau die Sauerstoffverminderung in den Zellen und Ihre Ursache, die durch stressbedingte Hyperventilation abgesenkte CO2 Konzentration im Blut beweisen!

Inwiefern kann nun die CO2-Inhalation den Energiestoffwechsel normalisieren?

Durch Inhalation eines Gasgemisches von 5% CO2 und 95% O2 kann der abgesenkte CO2 Spiegel innerhalb von 3-6 Tagen auf Normalniveau angeboben werden.

Bei normalem CO2 Spiegel im Blut wird der Hypoxie – induzierbare Faktor 1Alpha (Hif1alpha) inaktiviert. Die normale Energieproduktion der Mitochondrien läuft wieder an und produziert jetzt 36 Energiemoleküle ATP anstatt nur 2 unter anaerober Glykolyse. Der Energiestoffwechsel ist wieder normalisiert, die körperliche und mentale Belastungsinsuffizienz ist beseitigt.

Der Muskelschmerz, unter dem viele Patienten leiden, wird durch die erhöhte Laktatproduktion bei Umstellung des Energiestoffwechsels auf anaerobe Glykolyse verursacht, die wir im Laktatstufentest regelmäßig nachweisen. Besonders intensiv erleben das Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom.

Nach Wiederherstellung des normalen Ernergiestoffwechsels sinkt die Laktatproduktion auf Normalniveau, die Durchblutung der Muskulatur wird durch Gefäßerweiterung, ebenfalls Folge der CO2 Normalisierung, gesteigert.

Patienten mit Fibromyalgiesyndrom sind nach CO2 Normalisierung schmerzfrei, der begleitende Muskelschmerz bei Patienten mit Fatigue-Syndrom unterschiedlicher Genese verschwindet, Ich hoffe, Ihnen verdeutlicht zu haben, warum die CO2-Inhalation den Energiestoffwechsel normalisieren kann und warum sie damit die Patienten „wieder zurück ins Leben“ führt.

Sollten Sie dazu ergänzende Fragen haben, können Sie uns diese gerne unter fragen-antworten@dr-kersten.com übermitteln.

Jene Patienten, die die Inhalationstherapie durchführen wollen, können diese unter it-bestellung@mcmind.de in Auftrag geben.

Mit herzlichen Grüßen

Dr.Wolfram Kersten
Facharzt für Innere Medizin