Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Seit nahezu 100 Jahren sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen Todesursache Nr.1 in den westlichen Zivilisationsländern. Die Sterberate (Mortalität) an diesen Erkrankungen liegt in der Regel über 50 %. Auch wenn in der Akutversorgung von Herzinfarktpatienten große Fortschritte gemacht wurden, so hat man dennoch in der Verhinderung beziehungsweise Prävention der zu Grunde liegenden Koronaren Herzerkrankung bisher keine bahnbrechenden Erfolge erzielt.
Risikofaktoren und Stress
Die in der Literatur aufgelisteten Risikofaktoren wie erhöhtes Cholesterin, erhöhte Harnsäure, erhöhtes Homocystein, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Nikotin- und Alkoholabusus, Passivrauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlernährung und familiäre Disposition lassen den Hinweis vermissen, dass die eigentliche und zentrale Ursache der meisten Herzkreislauferkrankungen chronische Stressbelastungen sind und die meisten der oben aufgelisteten Risikofaktoren schlichtweg die Folgen dieses Chronischen Stresses sind.
Die durch chronische Aktivierung des Sympathischen Nervensystems ausgelöste Ausschüttung von Zytokinen und anderen entzündungsfördernden Substanzen und die durch seinen Überträgerstoff Noradrenalin verursachte massive Steigerung von Sauerstoff- und Stickstoffradikalen stehen am Anfang einer langjährigen Entwicklung, die dann zu den ebenfalls stressbedingten Erkrankungen wie Übergewicht, Hypertonie, Diabetes mellitus und Metabolischem Syndrom führen und somit die Entwicklung von Gefäßerkrankungen nochmal spiralförmig beschleunigen.
Diverse Formen von Herzerkrankungen
Kardiomyopathie ist der Oberbegriff für Erkrankungen des Herzmuskels sehr unterschiedlicher Genese. Die Vergrößerung der Herzkammern mit eingeschränkter Pumpfunktion ist Kennzeichen der dilatativen Kardiomyopathie, eine Verdickung der Muskulatur bei normaler Herzgröße und erhaltener Pumpfunktion ist typisch für eine hypertrophe Kardiomyopathie, während bei der restriktiven Kardiomyopathie die Dehnbarkeit der linken Herzkammer in der Füllungsphase (Diastole) des Herzens stark eingeschränkt ist. Seltenere Kardiomyopathien sind die arrhythmogene, rechtsventrikuläre Kardiomyopathie sowie eine kleinere Gruppe nicht klassifizierter Kardiomyopathien. Wir sollten nicht verkennen, dass es gerade chronischer Stress ist, der die zentrale Ursache der Herzmuskelschwäche (dilatative Kardiomyopathie) ist und nicht etwa eine durch Minderung der Herzmuskeldurchblutung bei Vorliegen einer Herzkranzgefäßerkrankung (KHK) verursachte Leistungsminderung des Herzmuskels.
Exakte wissenschaftliche Untersuchungen konnten nämlich belegen, dass Herzmuskelzellen gegenüber Sauerstoffmangel relativ resistent sind, wenn der Zellstoffwechsel (Säuregrad, Bereitstellung der Glucose) ansonsten im Normbereich gehalten werden. Heute ist eindeutig belegt, dass der Untergang von Herzmuskelzellen in erster Linie durch eine stressbedingte Gewebeübersäuerung, die unzureichende Fähigkeit zur Glukoseverarbeitung und die unzureichende Energieproduktion in den Mitochondrien (Energie-produzierende Partikel in jeder Zelle) unter chronischer Einwirkung vermehrt gebildeten Noradrenalins, Überträgerstoff des Sympathischen Nervensystems, ausgelöst wird.
Dosisabhängig ist das Noradrenalin ebenso für die Entwicklung der hypertrophen und der restriktiven Kardiomyopathie, die mit bindegewebigem Umbau und Kollageneinlagerung einhergeht, verantwortlich. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz konnte man eine 3-fach höhere Aktivität des Sympathischen Nervensystems gegenüber der Norm messen. Dies ist deswegen fatal, da gleichzeitig die Brems- und Schonungsfunktion des Parasympathischen Nervensystems aufgrund langjähriger Stressbelastungen weitgehend erschöpft ist und seine Funktion nicht mehr ausüben kann.
Es ist darauf hinzuweisen, dass jede Form chronischer Stressbelastungen, die mit einer chronischen Sympathikotonie und einer Erschöpfung des Parasympathischen Nervensystems einhergeht, schwerwiegende Erkrankungen auslösen kann. Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Belegen, dass Patienten mit einer solchen Dysfunktion des autonomen Nervensystems eine deutlich kürzere Lebenserwartung haben. Diese Dysfunktion des autonomen Nervensystems lässt sich einfach mittels Durchführung der Untersuchung der Herzratenvariabilität im Kurztest, zwingend aber auch im 24 Stunden oder 72 Stunden HRV-Test nachweisen.
Die Erkrankung der Herzkranzgefäße ist eine Sonderform der allgemeinen Arteriosklerose, die sich in allen Organgebieten, an den Extremitäten, den Halsschlagadern und den Gefäßen, die das Gehirn versorgen, vorfinden lässt.
Pathophysiologie:
Im allgemeinen Verständnis der Bevölkerung, so zumindest der Tenor aller Veröffentlichungen, entwickelt sie sich vor allem auf dem Boden einer Störung des Fettstoffwechsels einhergehend mit erhöhtem Gesamt Cholesterin und pathologischer Relation zwischen dem sogenannt „bösen“ LDL-Cholesterin und dem „guten“ HDL-Cholesterin.
Diese Darlegung, die eher ökonomischen Prinzipien folgt, wird durch wissenschaftliche Daten in überzeugender Weise widerlegt. Erhöhtes Cholesterin ist besonders in den erblichen Fällen der Fettstoffwechselstörung, die nur einen geringen Prozentsatz ausmachen, mit schweren Gefäßerkrankungen vergesellschaftet. Ansonsten ist es vor allem die oxidierte Form des LDL Cholesterins (oxidiertes LDL-Cholesterin), die einen gefäßaggressiven Charakter hat. Es gibt eine Vielzahl von Patienten mit hohem Cholesterinspiegel aber sehr niedrigem oxidierten LDL-Cholesterin, die auch im Alter keinerlei arteriosklerotische Veränderungen an ihren Gefäßen aufweisen.
Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung dieser Erkrankungsform spielt wiederum die chronische Stressbelastung, die ja, wie bereits erwähnt, stets mit einer chronischen Sympathikotonie, vermehrter Noradrenalinausschüttung und sekundär deutlich vermehrter Bildung von Sauerstoff- und Stickstoffradikalen einhergeht. Es gibt eine Summe anderer, entzündungsfördernder, von Immunzellen gebildeten Faktoren (Myeloperoxidase, PLAC etc.), die bei der Entwicklung von Gefäßerkrankungen unter chronischem Stress eine wesentliche Rolle spielen.
Auch die erworbene, durch Vitamin B6-, B12-, oder Folsäure-Mangel ausgelöste Homocystein-Erhöhung, die auch genetischer Natur sein kann, kann die Entwicklung einer Koronaren Herzerkrankung fördern. Besonders negativ wirkt sich hier chronischer Nikotinabusus, der meist mit einer stressgeprägten Lebensform verknüpft ist und eine Ernährung aus, die reich an tierischen Fetten und Proteinen ist.
Professor Colin Campbell, ein renommierter Ernährungswissenschaftler aus den USA, hat dies in seinem Buch „China-Study“, das er zusammen mit seinem Sohn Thomas herausgegeben hat, hervorragend herausgearbeitet.
2/3 der Weltbevölkerung, die nicht in den westlichen Industrienationen leben und sich überwiegend vegetarisch ernähren und nicht in einem von Hektik und extremem Leistungsdruck geprägten Umfeld leben, kennen weder Herzinfarkt, KHK noch andere Gefäßerkrankungen!
Die moderne Herzchirurgie und die interventionelle Notfall-Kardiologie haben dafür gesorgt, dass die Mortalität (Sterberate) von Herzinfarktpatienten, die lebend die Klinik erreichen, um ca. 60 % gesenkt werden konnte.
Mit der Bypassoperation können Patienten mit schwerer Angina pectoris (Brustschmerzen durch Minderdurchblutung des Herzens) wieder schmerzfrei werden. Diese schwere Operation, bei der etwa einer von 50 Patienten in Folge von Komplikationen stirbt, trägt aber leider nicht zu einem Stillstand der Gefäßerkrankung bei. Nur 70–80 % der Patienten nach einer Bypassoperation bleiben ein Jahr lang schmerzfrei. Innerhalb von 3 Jahren nach der Operation tritt bei einem Drittel der Patienten die Angina pectoris wieder auf, innerhalb von 10 Jahren verstirbt die Hälfte der Patienten (China-Study-C.Campbell S.129).
Diese Operation ist also nur eine überbrückende Erleichterung, aber keine Lösung des Grundproblems, denn die eigentlichen Hintergründe und Ursachen der Gefäßerkrankung werden unverändert in den westlichen Zivilisationen nicht behandelt!
Die verordneten Medikamente dienen der „Blutverdünnung“, das heißt, sie sollen ein Verklumpen von Blutplättchen (Thrombozyten), die zu einem Gefäßverschluss beitragen könnten, verhindern. Auch dies ist nicht 100 %ig gesichert. Ebenso andere Medikamente wie Betablocker und Kalziumantagonisten, die der stressbedingten Überforderung des Herzens entgegenwirken können, ändern nichts an einem weiteren Fortschreiten der Gefäßerkrankung.
Das Gleiche gilt für die interventionelle Ballondilatation, bei der mit einem Ballon im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung eine Engstelle aufgedehnt wird. Heutzutage arbeitet man hier auch mit der Implantation von sogenannten Stents, eine Spiraldrahtprothese aus Metall oder Kunstfasern, die das Gefäß offen halten soll. Die Verschlussrate solcher Stents liegt allerdings bei 20–30 %. In solchen Fällen bliebe dann nur eine Bypass Operation.
Vielfältige Ursachen können Herzrhythmusstörungen zugrunde liegen:
- entzündliche Ursachen (z.B. Myokarditis)
- mechanische Ursachen(z.B. Mitralstenose)
- ischämische Ursachen (z.B. Myokardinfarkt)
- metabolische Ursachen (z.B. Schilddrüsendysfunktion)
- toxische Ursachen (z.B. Glykosidintoxination)
- elektrische Ursachen (z.B. Schrittmacherfehlfunktion)
Besonders sei auf Elektrolytstörungen (z.B. Hypo- und Hyperkaliämie) hingewiesen.
Organische Veränderungen wie Herzklappenfehler, KHK, Herzmuskelentzündungen oder degenerative Erkrankungen des Herzens können Herzrhythmusstörungen verursachen. Daneben gibt es Ursachen außerhalb des Herzens, wie:
- Störungen der Schilddrüsenfunktion
- Elektrolytstörungen
- Verletzungen
- Perikarditis
Bei der häufigsten Rhythmusstörung des Erwachsenen, dem Vorhofflimmern, spielen die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) und die KHK eine Rolle. Zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen kann ein Herzinfarkt führen.
Diese, der schulmedizinischen Betrachtung entsprechende Darlegung, entbehrt jeglichen Hinweises auf die wohl häufigste Ursache von Herzrhythmusstörungen, nämlich die Einwirkung von überschießend gebildeten Stresshormonen. Unter diesen sind die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin als wesentliche Ursachen von Herzrhythmusstörung bekannt. Im Laborversuch konnte durch Zugabe von Noradrenalin zu gesunden Herzmuskelgewebe, abhängig von der Dosierung, standardisiert Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden.
Unter kardiologischen Wissenschaftlern ist heute nicht mehr umstritten, dass der akute Herztod bei z.B. jungen Fußballern durch exzessive Noradrenalinausschüttung unter extremer körperlicher Stressbelastung verursacht wird. Häufig haben diese jungen Sportler eine zusätzliche genetische Variation, die den adäquaten Abbau von Katecholaminen im Blut verzögert, beziehungsweise nahezu verhindert.
Laut Definition spricht man von einer essenziellen Hypertonie, wenn für den Blutdruckanstieg keine organische Ursache vorliegt. Nur 3–4 % der Fälle sind organischer Natur, wobei Nierenerkrankungen und cortisonproduzierende Tumoren im Vordergrund stehen.
Die Hirnforschung hat unzweifelhaft belegt, dass eine Überaktivität bestimmter Areale im Mittelhirn Hauptursache der sogenannten essenziellen Hypertonie ist, die man wohl besser mit dem Namen Stress-Hypertonie bezeichnen sollte. Mit der eigentlichen Ursache des Bluthochdrucks setzt man sich in der Regel nicht auseinander, sondern verschreibt blutdrucksenkende Medikamente, gibt einige Hinweise auf Ernährungsumstellung, sportliche Aktivierung und gegebenenfalls Gewichtsabnahme.
Dies ist insofern bedauerlich, als Bluthochdruck in den Anfangsstadien, das heißt so lange, wie noch keine organischen Folgeschäden, besonders im Bereich der Niere, bestehen, bei kausaler Herangehensweise durchaus geheilt werden kann.
Bluthochdruck ist ein Zustand, in dem der Druck in den Arterien – also in den Blutgefäßen, die das Blut vom Herzen weg befördern – eine bestimmte Grenze überschreitet. Die genaue medizinische Bezeichnung für diesen erhöhten Blutdruck lautet arterielle Hypertonie. Erzeugt wird der Blutdruck vom Herzschlag und von der Anspannung der Gefäßwände. Seine Maßeinheit lautet Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Dabei gibt man den Blutdruck immer in zwei Werten an:
- Der erste, obere (höhere) Wert ist der systolische Blutdruck. Er entspricht dem Druck, der entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien pumpt.
- Anschließend erschlafft das Herz wieder – der dabei entstehende geringere Druck ist der diastolische Blutdruck (unterer Wert).
Bluthochdruck besteht laut Definition, wenn die Werte mindestens 140 zu 90 mmHg betragen.
Klassifikation der Blutdruckbereiche laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Klassifikation | systolisch | diastolisch |
optimal | < 120 | < 80 |
normal | < 130 | < 85 |
hoch-normal | 130-139 | 85-89 |
leichter Bluthochdruck (Hypertonie Grad 1) | 140-159 | 90-99 |
mittelschwerer Bluthochdruck (Hypertonie Grad 2) | 160-179 | 100-109 |
schwerer Bluthochdruck (Hypertonie Grad 3) | ≥ 180 | ≥ 110 |
Sekundäre Hypertonie
Bluthochdruck mit direkten erkennbaren Ursachen – also eine sekundäre Hypertonie – kann zum Beispiel durch folgende Medikamente entstehen:
- Hormonpräparate (z.B. Verhütungsmittel wie die Östrogen-Pille),
- abschwellende Nasentropfen mit gefäßverengenden Wirkstoffen
- sogenannte Kortikosteroide und
- Mittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen (Antirheumatika).
Neben Medikamenten können auch andere Substanzen einen Bluthochdruck auslösen. So kann ein sekundär zu hoher Blutdruck beispielsweise durch Drogen oder giftige Substanzen entstehen. Auch der übermäßige Verzehr von Lakritze kann den Blutdruck in die Höhe treiben.
Bis ein Bluthochdruck (Hypertonie, hoher Blutdruck) Symptome auslöst, kann einige Zeit vergehen: Oft dauert es Jahre bis Jahrzehnte, bis die ersten Symptome für Bluthochdruck auftreten. Daher wissen viele Betroffene gar nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist.
Typische Symptome sind:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Nasenbluten
- Ohrensausen
Die bei Organschäden durch Bluthochdruck auftretenden Symptome können sehr unterschiedlich sein. Zu den möglichen Anzeichen für Organschäden infolge einer Hypertonie gehören:
- Kurzatmigkeit
- Luftnot
- Schmerzen in der Brust (Angina pectoris)
- Sehstörungen oder Sensibilitätsstörungen
- Herzinfarkt und Schlaganfall
Treten bei bestehendem Bluthochdruck Symptome ähnlich wie bei einem Schlaganfall auf (d.h. Schwindel, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen, Bewusstseinsstörungen), kann dies auf einen sogenannten hypertensiven Notfall hindeuten: Bei diesem Notfall droht die Hypertonie Organe (wie das Gehirn, die Augen oder das Herz) zu schädigen. Ein hypertensiver Notfall ist dadurch gekennzeichnet, dass die Blutdruckwerte stark erhöht sind – meist über 230 zu 130 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg).
Wenn bei Bluthochdruck Symptome eines hypertensiven Notfalls auftreten, gilt: Notarzt(112) rufen, den Betroffenen beruhigen und weiteren Stress von ihm abwenden! Menschen mit hypertensivem Notfall sind unverzüglich ärztlich zu behandeln und dann ins Krankenhaus zu bringen, denn: Ein so hoher Blutdruck kann kurzfristig gefährlich werden. Um den Blutdruck in einer solchen Situation schnell zu senken, stehen verschiedene hochwirksame Wirkstoffe zur Verfügung.
Als hypertensive Krise (bzw. Blutdruckkrise) bezeichnen Ärzte hingegen einen Zustand, in dem zwar ein sehr hoher Blutdruck besteht, aber trotz des Blutdruckanstiegs keine Beschwerden bestehen: Dann besteht meist keine akute Gefahr für Organschäden. Bei einer hypertensiven Krise ist es – im Gegensatz zum hypertensiven Notfall – nicht notwendig, den Bluthochdruck sofort durch Medikamente zu senken. Dennoch ist es ratsam, plötzlich stark angestiegene Blutdruckwerte nicht zu verharmlosen, sondern zeitnah abklären zu lassen: entweder durch einen kurzfristigen Termin beim Arzt oder im nächstgelegenen Krankenhaus.
Diagnose
Bei Bluthochdruck (Hypertonie, hoher Blutdruck) erfolgt die Diagnose oft erst spät, denn: Hohe Blutdruckwerte treten überwiegend ohne erkennbare Ursache auf – und diese sogenannte essenzielle Hypertonie verläuft oft jahre- oder jahrzehntelang beschwerdefrei, sodass sie unbemerkt bleibt.
Um Bluthochdruck diagnostizieren zu können, ist es nötig, den Blutdruck mehrmals zu messen: Ein Bluthochdruck gilt als bestätigt, wenn eine mindestens zweimalige Messung an zwei verschiedenen Tagen erhöhte Blutdruckwerte zeigt (höher als 140/90 mmHg).
Es besteht daneben die Möglichkeit, den Blutdruck über eine ambulante 24-Stunden-Messung, oder ein Hypertonie –Belastungs-EKG zu diagnostizieren.
Zu den schulmedizinisch benannten Risikofaktoren zählen vor allem:
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Diabetes mellitus
- erhöhte Blutfettwerte
Was dabei übersehen wird: All diese Risikofaktoren sind typische und wissenschaftlich abgesicherte Folgen von chronischem Stress!
Diagnostik & Therapie
Nachdem Herz-Kreislauf-Erkrankungen überwiegend stressbedingter Natur sind, wird im Rahmen der diagnostischen Abklärung die gesamte Stress-Diagnostik, wie sie in meiner Website „Diagnostisches Profil“ aufgelistet ist, durchgeführt.
In Einzelfällen können folgende Zusatzuntersuchungen veranlasst werden.
- Dreidimensionale Farbdoppler-Echokardiografie, Stress-Echo
- Thorax Röntgenaufnahme in 2 Ebenen
- Gegebenenfalls Myokardszintigramm zum Nachweis minderdurchbluteter Areale
- Koronar-CT zum Nachweis von Koronarkalk
- Herzkatheteruntersuchung
Neben dem Standard-Labor wird ein komplexes Stress-spezifisches Laborprogramm untersucht, bei dem auch die zentralen Gefäßrisikoparameter integriert sind.
Natürlich muss bei diesen häufig lebensbedrohenden Erkrankungen eine zunächst Symptome reduzierende, schulmedizinischen Vorgaben angepasste, medikamentöse Therapie eingeleitet werden.
Symptome reduzierende Medikamente wirken aber nicht auf den eigentlichen ursächlichen, krank machenden Faktor und seine zellzerstörenden Konsequenzen. Deswegen müssen von Anfang an hochdosierte Antioxidanzien, die der weiteren Zellschädigung und Zellzerstörung Einhalt gebieten können, hinzugesetzt werden. Wie alle Stresspatienten, weisen auch Herzkreislaufkranke erhebliche Mangelzustände auf, die ausgeglichen werden müssen (Kalium, Magnesium, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin-D, nahezu alle Vitamine der B Gruppe, Folsäure und vieles mehr).
Da chronischer Stress die Hauptursache dieser Erkrankungen ist, müssen entsprechend auch Substanzen eingesetzt werden, die die dabei immer vorzufindende Hyperaktivität des Zentralnervensystems reduzieren können. Häufig vorzufindende Schlafstörungen sind entsprechend ebenfalls mit natürlichen Substanzen zu reduzieren oder zu beseitigen. Auch die stressbedingte Entzündungstendenz muss konsequent therapeutisch angegangen werden.
Von Anfang an sind aber die üblichen stressreduzierenden Maßnahmen, die ja an der eigentlichen Wurzel der Erkrankung ansetzen, zu integrieren, sonst besteht letztlich keine Möglichkeit, die weitere Progredienz von Herzkreislauferkrankungen aufzuhalten, beziehungsweise sie gegebenenfalls sogar zu beseitigen. Dazu gehören:
- Atemtherapeutische Übungen zur Stärkung des Parasympathischen Nervensystems
- Unterweisung in diversen Entspannungstechniken (MBSR-Training nach Prof. Kabat Zinn)
- Verwendung von Trance CDs im Rahmen der Neuroplastischen Therapie
- Neuroplastische Umprogrammierung krankheitsfördernder Gedanken- und Verhaltensmuster
- Individuell angepasstes, körperliches Trainingsprogramm
- Neurofeedbacktherapie
Ernährungsumstellung
Nachdem die intensiven Forschungen von T. Colin und Thomas M.Campbell die enorme Bedeutung einer krankheitsfördernden Ernährung in den westlichen Zivilisationen bewiesen haben, ist auf eine konsequente Umstellung des Ernährungsplanes zu achten.
Dabei sind vor allem tierische Fette und Eiweiße stark zu reduzieren und in lebensbedrohlichen Fällen komplett aus dem Ernährungsplan zu streichen. Dafür ist eine überwiegend naturbelassene, in der Regel vegetarische, bzw. vegane Kost zu empfehlen, die ganz wesentlich zur Gesundung beitragen kann.
Die herausragenden amerikanischen Ärzte Dr. Caldwell. B. Esselstyn und Dr. Dean Ornish haben eindrucksvoll bewiesen, dass bei einer konsequenten überwiegend vegetarischen Ernährung bei gleichzeitigen Bemühungen um individuell adaptierte körperliche Aktivität und konsequenter Durchführung von Entspannungsübungen nahezu alle Formen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine ganz wesentliche Besserung durchmachen. In vielen Fällen können so operative Eingriffe und auch Bypass-Operationen verhindert werden. Dr. Esselstyn konnte bei einem 44-jährigen US-amerikanischen Arzt mit Herzinfarkt die völlige Beseitigung einer langstreckigen Verengung der Herzkranzarterie innerhalb von 3 Jahren nachweisen. Auch bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die zusätzlich pflanzliche Präparate erhalten, war eine unerwartet hohe Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu erreichen.