Das Long-Covid-Syndrom

Wer seine Entwicklung versteht, kann es auch überwinden

Beschleunigte Überwindung der Erkrankung durch neues Therapieverfahren

Definition des Long-Covid-Syndroms

Ein Long-Covid-Syndrom liegt vor, wenn bestimmte klinische Symptome viele Wochen und Monate nach der eigentlichen Infektion bestehen bleiben, eine andere Erkrankung ausgeschlossen wurde, und eine Wiederherstellung der Gesundheit nicht eintritt. Die Nomenklatur wird in der Literatur widersprüchlich verwendet. Liegen 4 Wochen nach einer Covid-19-Infektion weiter Symptome vor, die von Anfang an bestanden, spricht man von einem Post-Covid-Syndrom, nach 12 Wochen von einem Long-Covid-Syndrom. Andere Verfasser sehen es genau umgekehrt. Über die Dauer dieser Beschwerden und Ihre Prognose gibt es noch keine Daten. Hier in meinem Artikel lege ich mich auf den Begriff Long-Covid-Syndrom fest.

Häufigkeit

Häufigkeit

Diese hängt vom Alter, der Intensität der Erkrankung, davon ob man stationär behandelt wurde oder gar auf Intensivstation beatmet wurde, von vorbestehenden Begleiterkrankungen (COB, Asthma bronchiale, Koronare Herzerkrankung, Hypertonie, Übergewicht etc.), vorbestehenden psychosozialen Belastungen und vom Geschlecht ab. Frauen entwickeln häufiger ein Long-Covid-Syndrom.

Nach Befragung von 1450 Patienten lag die Häufigkeit eines Long-Covid-Syndroms (LCS) bei Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden nach 12 Wochen bei 72,6%. Bei nicht im Krankenhaus behandelten Patienten bei 46,2%. Die von der Uni Tübingen veranlasste, noch nicht veröffentlichte EPILOC Studie, welche im August 2021 gestartet wurde, geht von einer 20 – 30%igen Häufigkeit eines Long-Covid-Syndroms jenseits von 6 Monaten nach Akutinfektion aus.

Die Gutenberg Covid-19 Studie der Universität Mainz – eine der größten bevölkerungsrepräsentativen Studien zur Pandemie in Deutschland – zeigt, dass bis zu 40% der mit SARS-CoV-2 infizierten Personen Long-Covid-artige Symptome angeben, die über mindestens sechs Monate andauern.

Symptomatik

Im Vordergrund der individuellen unterschiedlichen Beschwerden stehen: Fatigue, also chronische Müdigkeit mit stark reduzierter körperlicher und mentaler Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Brain Fog, Konzentrationsstörungen, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Schlafstörungen, Schwindel, muskuläre Verspannungen und Muskelschmerzen, Husten und Depressionen. Die Symptomatik erinnert stark an das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) und ist dennoch anders, weil in ca. 30% der Fälle teilweise gravierende Organschäden an der Lunge, den Gefäßen, am Geschmacks- oder Geruchssinn, am Herzen oder den Nieren zurückbleiben können, die vor Einleitung einer Behandlung unbedingt auszuschließen bzw. mitzubehandeln sind.

S. Bader, Fachärztin für Innere Medizin aus Augsburg, fasst folgende Symptome zusammen:

S. Bader, Fachärztin für Innere Medizin aus Augsburg, fasst folgende Symptome zusammen:

  • Atemnot, Kurzatmigkeit, Husten
  • Schlafstörungen
  • Herzrasen, thorakaler Druck („Druck auf der Brust“)
  • Konzentrationsstörungen
  • Neurologische Symptome, Muskel-/Gelenkschmerzen, Sensibilitätsstörungen
  • Depressive Verstimmung
  • Haarausfall, Hautveränderungen
  • Geschmacks-/Geruchsveränderungen
  • Müdigkeit („Fatigue“), Leistungsminderung, fehlende Belastbarkeit

Deshalb ist es sehr wichtig, das Long-Covid-Syndrom nicht einem Chronischen Fatigue Syndrom gleichzusetzen! Denn bei immerhin 30% der Fälle liegen bleibende Organschäden vor. Weiterhin finden sich entzündliche Veränderungen an Gefäßen, die im Rahmen der gerade bei dieser Erkrankung auftretenden Endothelitis, einer Entzündung der Gefäßinnenwand, mit dem Risiko für arterielle und venöse Thrombosen verknüpft sind. Man findet eine generelle chronische Inflammation, teilweise auch Hyperinflammation, und gehäufte Autoimmunphänomene.

So konnte in einer Studie bei 52% der Patienten Anti-Phospholipid-Autoantikörper nachgewiesen werden. Ebenfalls konnten Auto-Antikörper gegen Interferone, Neutrophile, Citrullinpeptide und Zellkerne bei 10-50% der Patienten mit COVID-19 nachgewiesen werden.

Pathophysiologie

Pathophysiologie

Einhellig findet man dazu in der Literatur den Hinweis, dass die Pathophysiologie dieser Erkrankung bisher noch völlig unklar sei, sie wohl auf verschiedene Faktoren zurückzuführen und auch individuell sehr unterschiedlich sei. Machen wir uns zunächst klar, dass das Virus alleine nicht darüber entscheidet, wie eine Erkrankung verläuft oder ob überhaupt Symptome auftreten. So ist bekannt, dass es eine ganze Anzahl symptomfreier Betroffener gibt, die keinerlei Beschwerden haben, aber Träger des Virus sind und deswegen andere anstecken können. Weiterhin gibt es Menschen, die nur geringfügige Symptome wie einen leichten Schnupfen oder leichten Husten entwickeln und dann gibt es die gesamte Palette der Symptomatik mit sehr unterschiedlichem Schweregrad bis hin zur hochgradigen Atemnot und der Notwendigkeit zur Beatmung auf der Intensivstation (ARDS = Acute Respiratory Distress Syndrome). Über die Gründe für diese unterschiedlichen Verläufe wurde bisher nur wenig gesprochen, dabei liegen sie auf der Hand. Ob sich das Coronavirus im Körper ausbreiten kann oder nicht hängt überwiegend von der Aktivität des Immunsystems zum Zeitpunkt der Infektion ab. So sind zum Beispiel die Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), die zum angeborenen Immunsystem gehören, fähig, Coronaviren auch ohne vorherige Impfung zu zerstören und den Ausbruch einer Erkrankung zu verhindern. Dies können Sie aber nur, wenn sie eine hohe Aktivität und Stimulierbarkeit haben, die besonders bei Patienten, die unter chronischem Stress stehen, extrem vermindert sein kann.

Verantwortlich ist hierfür vor allem das Sympathische Nervensystem, das unter chronischen Stressbedingungen die Überhand gewinnt und nicht mehr vom Parasympathischen Anteil des Autonomen Nervensystems kontrolliert bzw. reguliert werden kann. Ähnlich ist dies bei älteren Patienten, deren Immunaktivität aus den gleichen Gründen deutlich vermindert ist und die häufig Vorerkrankungen haben, die letztlich durch chronischen Stress ausgelöst werden (Diabetes mellitus Typ II, Adipositas, Hypertonie etc.). Würde man bei all diesen Personen die so genannte NK-Zell Grundaktivität messen, so könnte man sich sehr schnell die unterschiedlichen Verlaufsformen der Erkrankung erklären. Leider wird diese Untersuchung so gut wie nicht durchgeführt.

Ein weiterer Hinweis auf die Bedeutung der Immunaktivität ergibt sich aus der Tatsache, dass eindeutig belegt ist, dass Patienten mit hohen Vitamin D Spiegeln deutlich mildere Verläufe haben als jene mit niedrigen Vitamin D Spiegeln und in der Regel nicht auf der Intensivstation landen. Das ist insofern nicht verwunderlich, als Vitamin D als eines der stärksten Immunstimulantien die Aktivität der NK-Zellen drastisch erhöhen kann! Wir können also davon ausgehen, dass der Verlauf einer COVID-19 Infektion in sehr engem Zusammenhang mit der Aktivität des Immunsystems, spezifisch der so genannten NK-Zellen, bei der infizierten Person steht. Dies kann von völliger Symptomfreiheit bis hin zur Einweisung auf die Intensivstation einer Klinik gehen. Da eine Minderung der Immunaktivität in aller Regel auf eine chronische Stressbelastung zurückzuführen ist, können wir also davon ausgehen, dass die Personen, die eine symptomatische COVID-19 Infektion – gleich welchen Schweregrades – entwickeln, unter chronischem Stress stehen. Auch wenn den meisten von ihnen dies nicht bewusst ist. In der Literatur finden sich Hinweise darauf, dass Personen, bei denen schon vor der Erkrankung psychosoziale Belastungen – also chronischer Stress – vorzufinden waren, häufiger ein Long-Covid-Syndrom entwickelten. Weiterhin ist bekannt, dass der Prozentsatz derer, die mit einem schweren Verlauf ein Long-Covid-Syndrom entwickeln, weit höher ist als bei jenen, die nur einen milden Verlauf hatten. Wenn man Patienten mit Chronischem Fatigue Syndrom befragt, dann zeigt sich, dass viele von ihnen schon lange vor der Entwicklung der ersten typischen Symptome unter chronischen Stress standen.

Wenn man das Phänomen der Fatigue, also der chronischen Müdigkeit und Erschöpfung,  verstehen will, dann muss man sich folgende Zusammenhänge klar machen:

1. Bei Menschen die langjährig unter chronischem Stress stehen, kommt es zu adaptiven Veränderungen des Gehirns, die zu einer zunehmend verminderten Ausschüttung des Corticotropen Releasing Hormons (CRH) im Paraventrikulären Nucleus (PVN) des Hypothalamus führen. In der Folge schüttet die Hirnanhangsdrüse weniger Adrenocortikotropes Hormon (ACTH) aus, das üblicherweise die Nebennierenrinde dazu anregt, Cortisol auszuschütten.
Eine normale Cortisol-Produktion ist für den Energiehaushalt von entscheidender Bedeutung, denn Cortisol versorgt sowohl die Muskulatur als auch das Gehirn mit der notwendigen Glukose, die wir für eine normale körperliche und mentale Leistungsfähigkeit benötigen. Die Minderung der Cortisol-Bildung wurde nicht nur bei CFS-Patienten, sondern eben auch bei Long-Covid-Patienten bestätigt. Sie ist eine der wesentlichen Quellen der im Rahmen der klinischen Symptomatik ganz im Vordergrund stehenden Fatigue.

2. Etwa 95% aller Patienten, die unter chronischem Stress stehen, entwickeln eine so genannte chronische Hyperventilation. Diese bringt gravierende Veränderungen im Stoffwechsel mit, die auf die Verminderung des Kohlendioxids im Blut zurückzuführen sind. Da aber Kohlendioxid die Freisetzung des Sauerstoffs aus seiner Bindung an Hämoglobin reguliert und gleichzeitig die Gefäßweite der kleinen Arteriolen bestimmt, kommt es bei dieser Atmung zu einer manchmal drastischen Verminderung der Sauerstoffaufnahme in die Zelle, obwohl im Blut ausreichend Sauerstoff vorhanden ist. In der Folge kommt es zu einer Verminderung der ATP-produktion in den Mitochondrien, die den Sauerstoff dringend für die Energieproduktion benötigen.Gleichzeitig verengen sich die kleinen Arterien und es kommt zu einer Minderdurchblutung, die sich besonders im Bereich des Gehirns und der Muskulatur bemerkbar macht. Auch dieser Faktor kann ganz entscheidend zur Entwicklung der schweren Erschöpfung und Leistungsminderung bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom beitragen. Wichtig ist hier die differentialdiagnostische Unterscheidung der Kurzatmigkeit durch bleibende Schäden der Lunge, die sich meist schon durch eine deutliche Minderung der Sauerstoffsättigung des Blutes bemerkbar macht, die aber bei Lungengesunden ausbleibt. Auch muss natürlich eine Herzinsuffizienz z.B. nach durchgemachter Myokarditis, wie sie in sehr seltenen Fällen bei COVID-19 Infektionen anzutreffen ist, ausgeschlossen werden. Das wäre also die zweite Quelle für die bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom anzutreffende chronische Müdigkeit (Fatigue).

3. Viele Patienten, die unter chronischem Stress stehen, weisen eine erhöhte Interleukin 6 Bildung auf, ohne dass eine bakterielle oder virale Infektion vorliegt. Leistungssportler haben nach einem intensiven Training hundertfach höhere Interleukin 6 Blutspiegel als davor. Injiziert man einer gesunden Person Interleukin 6, wird sie müde.
Die erhöhte Interleukin 6 Bildung, wie man sie bei Long-COVID kranken findet, kann also eine weitere Quelle der vorzufindenden Müdigkeit sein.

4. Eine symptomatische Covid-19 Infektion stellt für den Organismus eine schwere Stressbelastung dar. Durch die damit verbundene Sympathikus-Aktivierung kommt es zur vermehrten Bildung von Stickstoffmonoxid und Peroxinitrit, einem hochaggressiven Stickstoffradikal. Beide Stickstoffverbindungen können die Atmungskette in den Mitochondrien blockieren oder auch bleibend schädigen. In der Folge kommt es zu einer Protonenansammlung im Inneren der Mitochondrien, die den Citratzyklus – welcher die Energie für die Atmungkette liefert – blockiert. Eine drastische Minderung der Energieproduktion kann die Folge sein.Dies wäre also die vierte Quelle einer in der Summe drastischen Minderung der körpereigenen Energieproduktion, die uns die Entwicklung der bei allen Patienten im Vordergrund stehenden schweren Minderung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit (Fatigue) verständlich macht.

5. Durch molekulargenetische Untersuchung konnte bei einzelnen Patienten eine Virus-Persistenz des Coronavirus nachgewiesen werden. Solche persistierenden Virus-Infektionen können dem Körper enorme Energie rauben und wären im Falle eines sicheren Nachweises eine weitere Quelle für das Fortbestehen eines chronischen Energiemangels. Viele der weiter oben geschilderten klinischen Symptome des Long-Covid-Syndroms lassen sich also zurückführen auf die gerade geschilderten Prozesse im Organismus, die zu einer drastischen Minderung der Energieproduktion führen.

1. Bei Menschen die langjährig unter chronischem Stress stehen, kommt es zu adaptiven Veränderungen des Gehirns, die zu einer zunehmend verminderten Ausschüttung des Corticotropen Releasing Hormons (CRH) im Paraventrikulären Nucleus (PVN) des Hypothalamus führen. In der Folge schüttet die Hirnanhangsdrüse weniger Adrenocortikotropes Hormon (ACTH) aus, das üblicherweise die Nebennierenrinde dazu anregt, Cortisol auszuschütten.
Eine normale Cortisol-Produktion ist für den Energiehaushalt von entscheidender Bedeutung, denn Cortisol versorgt sowohl die Muskulatur als auch das Gehirn mit der notwendigen Glukose, die wir für eine normale körperliche und mentale Leistungsfähigkeit benötigen. Die Minderung der Cortisol-Bildung wurde nicht nur bei CFS-Patienten, sondern eben auch bei Long-Covid-Patienten bestätigt. Sie ist eine der wesentlichen Quellen der im Rahmen der klinischen Symptomatik ganz im Vordergrund stehenden Fatigue

2. Etwa 95% aller Patienten, die unter chronischem Stress stehen, entwickeln eine so genannte chronische Hyperventilation. Diese bringt gravierende Veränderungen im Stoffwechsel mit, die auf die Verminderung des Kohlendioxids im Blut zurückzuführen sind. Da aber Kohlendioxid die Freisetzung des Sauerstoffs aus seiner Bindung an Hämoglobin reguliert und gleichzeitig die Gefäßweite der kleinen Arteriolen bestimmt, kommt es bei dieser Atmung zu einer manchmal drastischen Verminderung der Sauerstoffaufnahme in die Zelle, obwohl im Blut ausreichend Sauerstoff vorhanden ist. In der Folge kommt es zu einer Verminderung der ATP-produktion in den Mitochondrien, die den Sauerstoff dringend für die Energieproduktion benötigen.Gleichzeitig verengen sich die kleinen Arterien und es kommt zu einer Minderdurchblutung, die sich besonders im Bereich des Gehirns und der Muskulatur bemerkbar macht. Auch dieser Faktor kann ganz entscheidend zur Entwicklung der schweren Erschöpfung und Leistungsminderung bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom beitragen. Wichtig ist hier die differentialdiagnostische Unterscheidung der Kurzatmigkeit durch bleibende Schäden der Lunge, die sich meist schon durch eine deutliche Minderung der Sauerstoffsättigung des Blutes bemerkbar macht, die aber bei Lungengesunden ausbleibt. Auch muss natürlich eine Herzinsuffizienz z.B. nach durchgemachter Myokarditis, wie sie in sehr seltenen Fällen bei COVID-19 Infektionen anzutreffen ist, ausgeschlossen werden. Das wäre also die zweite Quelle für die bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom anzutreffende chronische Müdigkeit (Fatigue)

3. Viele Patienten, die unter chronischem Stress stehen, weisen eine erhöhte Interleukin 6 Bildung auf, ohne dass eine bakterielle oder virale Infektion vorliegt. Leistungssportler haben nach einem intensiven Training hundertfach höhere Interleukin 6 Blutspiegel als davor. Injiziert man einer gesunden Person Interleukin 6, wird sie müde.
Die erhöhte Interleukin 6 Bildung, wie man sie bei Long-COVID kranken findet, kann also eine weitere Quelle der vorzufindenden Müdigkeit sein.

4. Eine symptomatische Covid-19 Infektion stellt für den Organismus eine schwere Stressbelastung dar. Durch die damit verbundene Sympathikus-Aktivierung kommt es zur vermehrten Bildung von Stickstoffmonoxid und Peroxinitrit, einem hochaggressiven Stickstoffradikal. Beide Stickstoffverbindugen können die Atmungskette in den Mitochondrien blockieren oder auch bleibend schädigen. In der Folge kommt es zu einer Protonenansammlung im Inneren der Mitochondrien, die den Citratzyklus – welcher die Energie für die Atmungkette liefert – blockiert. Eine drastische Minderung der Energieproduktion kann die Folge sein.Dies wäre also die vierte Quelle einer in der Summe drastischen Minderung der körpereigenen Energieproduktion, die uns die Entwicklung der bei allen Patienten im Vordergrund stehenden schweren Minderung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit (Fatigue) verständlich macht.

5. Durch molekulargenetische Untersuchung konnte bei einzelnen Patienten eine Virus-Persistenz des Coronavirus nachgewiesen werden. Solche persistierenden Virus-Infektionen können dem Körper enorme Energie rauben und wären im Falle eines sicheren Nachweises eine weitere Quelle für das Fortbestehen eines chronischen Energiemangels. Viele der weiter oben geschilderten klinischen Symptome des Long-Covid-Syndroms lassen sich also zurückführen auf die gerade geschilderten Prozesse im Organismus, die zu einer drastischen Minderung der Energieproduktion führen.

Untersuchungen bei einem Long-Covid-Syndrom

Untersuchungen bei einem Long-Covid-Syndrom

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Bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom ist die Diagnostik im Prinzip ähnlich wie bei jenen mit einem chronischen Fatigue Syndrom.

Ganz im Vordergrund steht aber zunächst der sichere Ausschluss fortbestehender Organschäden, besonders nach schweren Verlaufsformen der Covid-19 Infektion. Dazu sind folgende diagnostische Maßnahmen erorderlich:

  • Thorax-Aufnahme in zwei Ebenen, nicht älter als acht Wochen
  • Lungenfachärztliche Untersuchung mit Blutgasanalyse zum Ausschluss einer Diffusionsstörung oder schweren Minderung der Sauerstoffaufnahme
  • Spezifische laborchemische Untersuchung:
    • D-Dimere zum Nachweis einer persistierenden Gerinnungsstörung
    • Diverse Autoantikörper bei Verdacht auf Autoimmunreaktion
    • CRPhs – ein Eiweiß, dessen Erhöhung auf entzündliche Prozesse hinweist
    • Proinflammatorische Zytokine zum Nachweis einer „Silent inflammation“ (schleichende Entzündung)
  • Positronen Emissionstomographie (PET) zum Nachweis einer Endothelitis in arteriellen Gefäßen
  • Bei Verdacht Nephrologische Untersuchung zur Sicherung einer gegebenfalls post-infektiösen Nephropathie

Ansonsten werden bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom folgende Untersuchungen durchgeführt:
Neben der Anamnese, die eine 80%ige Wertigkeit im Rahmen der Gesamtdiagnostik hat, sind folgende Untersuchungen zwingend erforderlich und hilfreich:

  • Körperliche Untersuchung
  • Ultraschalldiagnostik des Abdomens, der Schilddrüse, evtl. des Herzens und der Halsschlagader.
    (Bei der Diagnostik müssen andere organische Systemerkrankungen, die ebenfalls mit Müdigkeit einhergehen können, ausgeschlossen werden!)
  • EKG und Lungenfunktion
  • Spiroergometrie mit Laktat Stufenbelastungstest (spezifisches Belastungs-EKG mit gleichzeitiger Laktatmessung) zur Bestimmung der tolerierbaren Belastungsgrenze
  • HRV-Kurztest mit RSA-Test und Liegen/Stehen-Test (Untersuchung des Autonomen Nervensystems)
  • 24 Stunden HRV-Test (Langzeituntersuchung des Autonomen Nervensystems)
  • Indirekte Kaloriemetrie mit Messung der Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentration in der Atemluft, Bestimmung des Ruheumsatzes und Einstufung der weit verbreiteten Verminderung der zellulären Sauerstoffaufnahme durch chronische Hyperventilation, die eine typische Stressfolge ist
  • Body-Impedanz-Analyse (BIA) zur Bestimmung der Körperkompartimente
  • Oberflächen-EMG (Elektromyogramm) zur Sicherung des in der Regel deutlich erhöhten Ruhe-Muskeltonus
  • Quantitatives EEG mit Darstellung von Brainmaps zum Nachweis von stressbedingten Hyperaktivitäten oder der meist vorzufindenden massiven Verminderung der Hirnaktivität

Hier sind sehr komplexe Untersuchungen erforderlich, die weit über die Standard Labordiagnostik der Schulmedizin hinausgehen und die Untersuchung der mitochondrialen Funktion, des oxidativen oder nitrosativen Stresses, der hormonellen Leistungsfähigkeit, der Nebennierenfunktion, des Kohlenhydratstoffwechsels, Fettstoffwechsels und Eiweißstoffwechsels, des Immunsystems, der proinflammatorischen Zytokine, bestimmter Nervenbotenstoffe des Kynureninstoffwechsels, wichtiger Ernährungsfaktoren des ZNS, Untersuchungen zum Ausschluss einer Allergie, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder Autoimmunerkrankung, des Säure-Basen-Haushalts, der Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, des Nachweises von Antikörpern gegen eine Vielzahl von verschiedenen Erregern und vieles mehr beinhalten.

Genetische Variationen von insgesamt 14 Genen, darunter

  • antioxidative Schutzenzyme (SOD2, Glutathionperoxidase, NADH-Dehydrogenase MTHFR-Gen etc.)
  • Phase II-Entgiftungsenzyme
  • stressrelevante Gene (COMT, MAO-A und MAO-B, Glukokortikoid-Rezeptor, FKBP5, etc.) gehören inzwischen zwingend zum diagnostischen Standard, da sie die Entwicklung und den Verlauf der Erkrankung und ihrer Ausprägung ganz erheblich mitbestimmen können. Kennt man diese genetischen Anomalien, kann man sie durch therapeutische Maßnahmen 

Ein von der Universität Jena schon vor 20 Jahren entwickelter Fragebogen, der die Einstufung der Stress- oder Persönlichkeitstyps möglich macht, da der Umgang mit sich selbst und mit Stressbelastung, der häufiger zwanghafter Natur sein kann, ein wesentlicher – meist unbewusster – Mitauslöser der Erkrankung ist. Die Kenntniss dieser meist sozialisationsbedingten, spezifischen Verhaltens- und Empfindensmuster ist von außerordentlicher Bedeutung und kann auch wesentliches Ziel therapeutischer Intervention sein.

DMSA-Test zum Ausschluss häufig vorzufindender Schwermetallbelastungen

Die Therapie des Long-Covid-Syndroms

Bei persistierenden Organschäden an Lunge, Herz oder Nieren oder Vorliegen einer Autoimmunität erfordern diese eine spezifische Therapie z.B. mit Cortison und anderen immunregulierenden und entzündungshemmenden Substanzen.

Grundsätzlich sind therapeutische Erfolge ohne konsequente Mitarbeit des Patienten so gut wie nicht möglich. Der/die Betroffene muss ein tiefes Verständnis von den komplexen Zusammenhängen seiner spezifischen Erkrankung entwickeln, um die notwendigen Konsequenzen und die Motivation entwickeln zu können, die er/sie auf dem Weg hin zur Heilung zwingend benötigt.

Die Erfahrung zeigt, dass hochmotivierte, zuversichtliche und konsequente Patienten, die alle Ihnen angebotenen therapeutischen Möglichkeiten nutzen, die höchste Erfolgsquote aufweisen. Von größter Bedeutung ist es, einen Zustand innerer Ausgeglichenheit und Gelassenheit zu erreichen, da dieser auf allen Funktions-Ebenen des Organismus ganz wesentliche Verbesserungen mit sich bringen kann.

Die Therapie untergliedert sich dabei entsprechend ihrer Gewichtung in folgende Schritte:

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  • Bewusste Änderung des Lebensrhythmus
  • Umprogrammierung des Gehirns bzw. lebensfeindlicher Gedankenspiralen
  • Anpassung der Belastungen an das vorhandene Energieniveau
  • Zweimal täglich zu praktizierende, atemzentrierte Achtsamkeits-Meditation
  • Zweimal täglich zu praktizierendes konsequentes Atemtraining zur Beseitigung des meist schweren zellulären Sauerstoffmangels und der massiven Durchblutungsstörung aller Organe durch CO2 Mangel und daraus resultierende Gefäßverengung und Minderdurchblutung
  • Verwendung von Trance CDs zur Modulation zwanghaft destruktiver Verhaltensmuster. (Neuroplastische Therapie)
  • Stilles Qi Gong, Tai-Chi und andere Entspannungstechniken
  • Ständiger Wechsel zwischen kurzen Belastungsphasen, kontrolliert durch Pulsuhr, und ebenso langen Entspannungsphasen
  • Delegierung von Aufgaben, soweit möglich
  • Beendigung krankmachender Beziehungen oder Arbeitsverhältnisse
  • Therapeutische Unterstützung bei schwer zwanghaften, destruktiven Verhaltensmustern oder traumatischer Genese der Erkrankung
  • Wiederherstellung einer „Harmonie zwischen Innen und Außen“ durch Anpassung wesensfremder Verhaltensmuster an die eigenen inneren Werte
Chronischer Stress erhöht die Bildung von Sauerstoff- und Stickstoffradikalen, die zu strukturellen Schäden an Mitochondrien und anderen Zellbestandteilen führen können. Sie können nicht nur die Zellalterung beschleunigen, sondern auch die Ursache für schwere chronische Erkrankungen sein. Aus diesem Grunde werden diverse hochdosierte Antioxidanzien (Vitamin C, Vitamin E, Astaxanthin, hochdosiertes Vitamin B12 etc.) eingesetzt, um diesen schleichenden Zerstörungsprozess zu stoppen.

Die cerebrale Hyperaktivität, grundsätzliche Ausdrucksform einer chronischen Stressbelastung, führt zu einer massiven Erhöhung des Energiebedarfs des Gehirns. Dieser kann nur durch Aktivierung der Stressachse behoben werden. Sie besteht aus dem Zentrum des sympathischen Nervensystems im Gehirn und der hormonellen Achse, die aus Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde besteht. Deaktivierung dieses Systems versorgt zwar unser Gehirn mit Energie, ist aber auch die eigentliche Ursache für eine Kette von gravierenden genau funktionellen und strukturellen Veränderungen diverser Organe bis hin zur Auslösung schwerer chronischer Erkrankungen. Es ist deshalb außerordentlich wichtig die Hyperaktivität des zentralen Nervensystems und damit den erhöhten Energiebedarf des Gehirns auch medikamentös zu reduzieren.

Hier benötigen wir zunächst alle wichtigen Cofaktoren, die den energieproduzierenden Prozess ermöglichen. Dazu gehören Vitamin B12, alle anderen B-Vitamine, Magnesium, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink, Coenzym Q10 und Carnitin. Auch Antioxidanzien zur Neutralisierung erhöhter Sauerstoff- und Stickstoffradikale sind hier wichtig!

Chronischer Stress führt zu gravierenden Veränderungen im Hormonhaushalt. In aller Regel vor allem auch zu einem zunehmenden Mangel an Cortisol aus der Nebennierenrinde, der mit unter sogar so stark ist, dass eine Hydrocortisongabe erforderlich ist. Die eigentliche Ursache hierfür ist ein adaptiver Vorgang des Gehirns an chronischen Stress, bei dem die Stimulation der Cortisol-Bildung in der Nebennierenrinde immer weiter herunter fährt. So kommt es zu einem massiven Energiemangel nicht nur im Körper, sondern auch im Gehirn selbst. Bei langjährigem Stress kann auch des Nebennierenmark und der Hypothalamus erschöpft sein. Hier können
sogenannte Organregeneresen eingesetzt werden. Die Nebenniere wird sich aber vor allem dadurch erholen, dass die entscheidenden Stressoren, die den Gesamtzustand verursacht haben, reduziert oder beseitigt werden.

Die mangelnde Energieproduktion ist zurückzuführen auf die eigentlichen Verursacher, so genannte Stressoren (Traumatisierungen, ständige Konflikte am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld etc.) Sie führen zur Aktivierung der Stressachse, einer pathologischen Atmung, vermehrter Sauerstoff- und Stickstoff – Radikalbildung, mitochondrialer Dysfunktion, einer gravierenden Sauerstoff-Auswertungsstörung, Minderdurchblutung, stressbedingter Interleukin 6 Erhöhung und vielen anderen komplexen Stoffwechselveränderungen. Es ist am Anfang sehr wichtig, die Einschränkung der energetischen Möglichkeiten zu akzeptieren und sich an die Belastungsgrenzen zu halten, die wir durch den Laktat-Stufentest sehr exakt festlegen können. Erst wenn all die oben genannten Faktoren durch intensive therapeutische Bemühungen sich nach und nach zurückbilden, kann mit einer Normalisierung der mentalen und körperlichen Leistungsfähigkeit gerechnet werden. Dies erklärt auch, warum die Erholung und Regeneration solcher Krankheitszustände sehr viel Geduld braucht.

Die in 95% der Fälle vorzufindende schwere Minderung der Immunaktivität, kann in Krisensituation durch hochdosiertes Vitamin D, hochdosiertes Vitamin A, und wenn nötig durch hochdosierte Vitamin C Infusionen behandelt werden.

Neben der Behandlung der Infektion mittels Infusionstherapie ist das Wichtigste, die eigentliche Ursache der Immunaktivitäts – Minderung, nämlich den chronischen Stress, zu beseitigen.

Wir alle sind heute diversen Belastungen durch Umweltgifte, toxische Nahrungsmittelzusätze und Medikamente ausgeliefert. Patienten mit genetisch bedingten Störungen der Entgiftungskapazität leiden hier besonders darunter. In all diesen Fällen ist eine langfristige, begleitende Behandlung mit hochwertigen Algenpräparaten und Zeolith außerordentlich hilfreich. Schwermetalle werden durch ein besonderes Verfahren langsam und vorsichtig ausgeleitet.

Unter Patienten mit chronischem Stress finden sich sehr häufig Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histamin-Intoleranzen und andere Störungen des Magen-Darm-Trakts, die in enger Verknüpfung mit chronischem Stress und den hierbei auch im Magen-Darm-Trakt wirkenden Neurotransmittern stehen. Die daraus resultierenden Symptome müssen ebenfalls als Stressoren eingestuft werden und sollten deswegen auch konsequent behandelt werden.

Die Erfahrung zeigt, dass Patienten mit schweren Erschöpfungssyndromen sich dann so gut wie nicht erholen können, wenn sie weiter den üblichen Alltagsbelastungen ausgesetzt sind. Viele dieser Patienten benötigen daher eine längere Befreiung von den üblichen Belastungen, damit sie zu sich kommen können, wieder ein normales Schlafverhalten entwickeln und sich intensiv den therapeutischen Bemühungen widmen können, die für eine Regeneration zwingend erforderlich sind.

Im Prinzip geht es natürlich vordergründig darum, sich der Faktoren und Belastungen bewusst zu werden, die diesen schweren Erschöpfungszustand herbeigeführt haben. Das kann mitunter schwierig sein, wenn die eigentlichen Ursachen nicht bewusst sind. In solchen Fällen kann eine hypnotherapeutisch ausgerichtete Zusatzbehandlung sehr hilfreich sein, denn mit diesem Therapieverfahren gelingt es, eine Verbindung zum eigenen Unbewussten herzustellen. Grundsätzlich gilt aber, dass man sich all der Faktoren bewusst werden muss, die diese Erkrankung herbeigeführt haben. Denn nur dann haben wir die Möglichkeit, zwingend erforderliche, bewusste Veränderungen in unserem Lebensrhythmus und im Umgang mit uns selbst in die Wege zu leiten.

Mit diesem Verfahren, bei der in wechselnder Rhythmik sauerstoffarme und dann sauerstoffreiche Luft inhaliert wird, ist man bemüht, funktionsunfähige Mitochondrien durch erhöhten oxidativen und nitrosativen Stress zu zerstören und damit aus der Zelle zu entfernen. In der Folge kommt es zu einer Vermehrung gesunder Mitochondrien und damit zu einer Erhöhung der Energieproduktion in der Muskulatur. Weiterhin kommt es zu einer Summe verschiedener Anpassungsreaktionen des Organismus, die sehr positiver Natur sein können.

Es kann also so einer deutlichen Verbesserung der energetischen Leistung der Muskulatur und damit zu einem deutlichen Rückgang der klinischen Symptome kommen. Kritisch ist anzumerken, dass wir bisher keine Möglichkeit haben, durch vorhandene laborchemische Tests die Fähigkeit zur Mitophagie (Autophagie), also den intrazellulären Abbau funktionsunfähiger Mitochondrien, zu testen. Die aktuelle Mitochondrien Forschung hat nämlich herausgefunden, dass es hier genetische Variationen gibt, die eine Störung dieser Abbaufunktion mit sich bringen. In solchen Fällen kann es durch Anwendung der IHHT zu einer Befund-Verschlechterung kommen, auch wenn dies extrem selten ist. Auch bei einer schweren Sauerstoffverwertungsstörung durch stressbedingte, chronische Hyperventilation, sollte man mit einer IHHT zunächst warten, bis sich durch Atemtraining die Sauerstoffaufnahme der Zellen deutlich verbessert hat.

Wesentlich beschleunigte Regeneration durch neues Therapieverfahren

Wesentlich beschleunigte Regeneration durch neues Therapieverfahren

Über die bisherige Regeneration eines Long-Covid-Syndroms liegen bisher keine Zahlen vor. Mit einem neu von mir entwickelten Therapieverfahren kann die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit der Betroffenen ohne bleibende Organschäden wesentlich schneller wiederhergestellt werden, so dass sie wieder ein weitgehend normales Leben führen können.

Dieses Verfahren beruht auf der hochdosierten Anwendung physiologischer Stoffwechselprodukte, die fähig sind, die in aller Regel vorzufindende Blockade der mitochondrialen Funktion, eine wesentliche Ursache des Energiemangels, aufzuheben.

 Unabhängig davon sind die weiter oben genannten Therapiemaßnahmen unter Nr. 1 bis Nr. 13 zusätzlich erforderlich, ohne diese kann auch das neue Therapieverfahren seine hervorragende Wirkung nicht entfalten! Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass die angesprochene Therapiemaßnahmen über insgesamt 1 Jahr weiter fortgeführt werden müssen, bis der Organismus auch ohne diese wieder voll funktionsfähig ist.

Wie ein Long-Covid-Syndrom ohne persistierende Organschäden überwunden werden kann

Wie ein Long-Covid-Syndrom ohne persistierende Organschäden überwunden werden kann

Wesentlich ist die Erkenntnis, dass ein zentraler Faktor für die verminderte mitochondriale ATP-Produktion und den eklatanten Energiemangel auf mentaler und körperlicher Ebene Folge einer in nahezu 100% der Fälle vorliegende chronischen Hyperventilation ist.

Sie wird durch den unter chronischem Stress stets erhöhten Sympathikotonus ausgelöst, der Ursache des erhöhten Ruhe-Muskeltonus ist. Dieser wird nämlich vom Tonus des Sympathischen Nervensystems bestimmt. Der erhöhte Muskeltonus führt zu einer Verkrampfung des Zwerchfells, die zu einer erhöhten Atemfrequenz zwingt.

Bei erhöhter Atemfrequenz kommt es zu einer vermehrten Abatmung von CO2 und damit zu einem CO2 Mangel im Blut. Dies erhöhte Atemfrequenz kann aber mit dengleichen höchst negativen Folgen rein stressbedingte Natur sein und setzt nicht zwingend einen muskulären Zwerchfellspasmuss voraus

Genau an dieser Stelle beginnt ein fataler Teufelskreis: 
Der Mangel an CO2 und die damit verbundene respiratorische Blutalkalose (Entsäuerung des Blutes) führt zu einer generalisierten Verengung kleiner Arteriolen und damit zu einer starken Minderdurchblutung aller Organe, die sich besonders im Bereich des Gehirns und der Muskulatur bemerkbar macht.

Gleichzeitig reguliert CO2 das Ausmaß der Freisetzung von Sauerstoff aus seiner Bindung an den Blutfarbstoff Hämoglobin. Nur wenn der CO2 Spiegel im Normbereich liegt, kann sich der Sauerstoff aus seiner Bindung an Hämoglobin lösen und in die Zelle aufgenommen werden.

Bei erniedrigtem CO2 Spiegel werden mitunter über 50% des zur Verfügung stehenden Sauerstoffs (O2) über die Lunge wieder abgeatmet. Dieser eklatante Mangel an intrazellulärem Sauerstoff, über die indirekte Kaloriemetrie exakt messbar, ist einer der wesentlichen Gründe für den gravierenden Energiemangel, den CFS-Patienten bei dieser Erkrankung erleben! Und dies, obwohl nahezu alle Patienten eine hochnormale Sauerstoffsättigung des Blutes aufweisen!

Dieser O2 Mangel wiederum verstärkt den CO2-Mangel des Blutes, denn Kohlendioxid ist das Endprodukt eines normalen mitochondrialen Stoffwechsels. Wenn den Mitochondrien aber bis zu 50% weniger O2 zur Verfügung stehen, ist nicht nur die ATP-Produktion drastisch reduziert, sondern auch die CO2 Produktion. So kommt zu dem atmungsbedingten CO2 Mangel auch noch einer gravierende Stoffwechselkomponente hinzu, die das Problem nochmal massiv verstärkt.

Auch auf der Ebene des Gehirns und der Muskulatur kommt es zu einem Teufelskreis.

Im Gehirn sorgt der Sauerstoffmangel und die starke Minderdurchblutung infolge Gefäßverengung für erhebliche Funktionsstörungen. Konzentrationsminderung, Brainfog, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und vorzeitige mentale Ermüdung, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen etc.

Das Gleiche gilt für die Muskulatur, die ebenfalls einen hohen Energiebedarf hat. Die muskuläre Belastbarbeit wird immer mehr reduziert, die Gehstrecken werden immer kürzer. Die Muskeln können aufgrund vermehrter Laktatproduktion schneller „zu machen“, verbunden mit Schmerzen, die durch von Laktat ausgelöste Reizung von Nozizeptoren (Schmerz übertragende Nervenendkörperchen) entstehen. Es entwickeln sich schmerzhafte Muskelverspannungen. Im Laufe der Zeit kann hieraus auch ein sekundäres Fibromyalgiesyndrom entstehen.

Bei chronischer Hyperventilation kommt es zu einer relativen Hypocalcämie (Calcium wird an ein Transporteiweiß gebunden und verliert dabei seine Wirkung. Der Anteil des ionisierten Calciums sinkt. Der Muskeltonus steigt, die Erregbarkeit der Muskulatur durch geringe nervale Impulse erhöht sich.

Aufgrund des Sauerstoff- und damit des Energiemangels stellen die Zellen auf anaerobe Ernergieproduktion um, die aber nur 1/16 der oxidativen Ernergieproduktion beträgt. Beim Umbau von Pyruvat zu Laktat kommt es zur Anhäufung von Protonen, die ein wichtiges Transporteiweiss, das ATP/ADP-Transportprotein, blockieren.

 
Die Energie Produktion wird abrupt um ca. 90% reduziert.

Unter stressbedingt erhöhtem Sympathicotonus fördert dessen Nervenbotenstoff Noradrenalin die vermehrte Sauerstoff- und Stickstoff-Radikalbildung. Erhöhtes Stickstoffmonoxid (NO) blockiert die mitochondriale Atmungskette. Deren Pumpfunktion wird eingestellt. Es kommt zu einem Protonenstau, der wichtige Enzyme des mitochondrialen Stoffwechsels blockiert.

Aufgrund der stark reduzierten ATP-Produktion wird die anaerobe Glykolyse angekurbelt, die ebenfalls Protonen anhäuft. Diese hemmen ausgerechnet jenes Enzym, das das Pyruvat, das Endprodukt der Glykolyse im Zellkörper, in den mitochondrialen Citratzyklus einschleust. Der Citratcyklus ist blockiert. Pyruvat wird also vermehrt in Laktat umgewandelt, das wiederum den ATP/ADP Transporter blockiert.
Damit fallen mit einem Schlag 90% der ATP- Produktion flach. Es erfolgt ein kompletter energetischer Zusammenbruch! (Post exertionel Malaise)

Zusammenfassend ist eine stressbedingte Störung der Atmung, die man chronische Hyperventilation nennt, in entscheidender Weise mitverantwortlich für den eklatanten Energiemangel bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom. Wird die hierbei vorzufindende Störung der Sauerstoffaufnahme in die Zellen durch indirekte Kaloriemetrie (Messung der Sauerstoff-und CO2-Konzentration in der Atemluft) oder durch den Test auf chronische Hyperventilation nach Prof. Buteyko gesichert, kann die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit von Patienten mit Long-Covid-Syndrom durch konsequentes Atemtraining entscheidend verbessert werden.

Natürlich müssen weitergehende therapeutische Maßnahmen zugleich für eine generelle Entlastung des Gehirns sorgen, denn dies ist die Vorraussetzung dafür, dass die verminderte Cortisolproduktion der Nebennierenrinde, die ebenso wesentlich zum Energiemangel beiträgt, nach und nach aufgehoben wird.

Hier nochmal zusammenfassend die eigentlichen Ursachen des extremen Energiemangels beim Long-Covid-Syndrom:

  • Stressbedingte chronische Hyperventilation
  • Stressbedingte Reduktion der Cortisolproduktion
  • Stressbedingte Interleukin 6 Produktion
  • Mitochondriale Dysfunktion
  • Gesicherte chronische Covid-19-infektion (Viruspersistenz)

Gleichzeitig reguliert CO2 das Ausmaß der Freisetzung von Sauerstoff aus seiner Bindung an den Blutfarbstoff Hämoglobin. Nur wenn der CO2 Spiegel im Normbereich liegt, kann sich der Sauerstoff aus seiner Bindung an Hämoglobin lösen und in die Zelle aufgenommen werden.

Bei erniedrigtem CO2 Spiegel werden mitunter über 50% des zur Verfügung stehenden Sauerstoffs (O2) über die Lunge wieder abgeatmet. Dieser eklatante Mangel an intrazellulärem Sauerstoff, über die indirekte Kaloriemetrie exakt messbar, ist einer der wesentlichen Gründe für den gravierenden Energiemangel, den CFS-Patienten bei dieser Erkrankung erleben! Und dies, obwohl nahezu alle Patienten eine hochnormale Sauerstoffsättigung des Blutes aufweisen!

Dieser O2 Mangel wiederum verstärkt den CO2-Mangel des Blutes, denn Kohlendioxid ist das Endprodukt eines normalen mitochondrialen Stoffwechsels. Wenn den Mitochondrien aber bis zu 50% weniger O2 zur Verfügung stehen, ist nicht nur die ATP-Produktion drastisch reduziert, sondern auch die CO2 Produktion. So kommt zu dem atmungsbedingten CO2 Mangel auch noch einer gravierende Stoffwechselkomponente hinzu, die das Problem nochmal massiv verstärkt.

Auch auf der Ebene des Gehirns und der Muskulatur kommt es zu einem Teufelskreis.

Im Gehirn sorgt der Sauerstoffmangel und die starke Minderdurchblutung infolge Gefäßverengung für erhebliche Funktionsstörungen. Konzentrationsminderung, Brainfog, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und vorzeitige mentale Ermüdung, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen etc.

Das Gleiche gilt für die Muskulatur, die ebenfalls einen hohen Energiebedarf hat. Die muskuläre Belastbarbeit wird immer mehr reduziert, die Gehstrecken werden immer kürzer. Die Muskeln können aufgrund vermehrter Laktatproduktion schneller „zu machen“, verbunden mit Schmerzen, die durch von Laktat ausgelöste Reizung von Nozizeptoren (Schmerz übertragende Nervenendkörperchen) entstehen. Es entwickeln sich schmerzhafte Muskelverspannungen. Im Laufe der Zeit kann hieraus auch ein sekundäres Fibromyalgiesyndrom entstehen.

Bei chronischer Hyperventilation kommt es zu einer relativen Hypocalcämie (Calcium wird an ein Transporteiweiß gebunden und verliert dabei seine Wirkung. Der Anteil des ionisierten Calciums sinkt. Der Muskeltonus steigt, die Erregbarkeit der Muskulatur durch geringe nervale Impulse erhöht sich.

Aufgrund des Sauerstoff- und damit des Energiemangels stellen die Zellen auf anaerobe Ernergieproduktion um, die aber nur 1/16 der oxidativen Ernergieproduktion beträgt. Beim Umbau von Pyruvat zu Laktat kommt es zur Anhäufung von Protonen, die ein wichtiges Transporteiweiss, das ATP/ADP-Transportprotein, blockieren.

 
Die Energie Produktion wird abrupt um ca. 90% reduziert.

Unter stressbedingt erhöhtem Sympathicotonus fördert dessen Nervenbotenstoff Noradrenalin die vermehrte Sauerstoff- und Stickstoff-Radikalbildung. Erhöhtes Stickstoffmonoxid (NO) blockiert die mitochondriale Atmungskette. Deren Pumpfunktion wird eingestellt. Es kommt zu einem Protonenstau, der wichtige Enzyme des mitochondrialen Stoffwechsels blockiert.

Aufgrund der stark reduzierten ATP-Produktion wird die anaerobe Glykolyse angekurbelt, die ebenfalls Protonen anhäuft. Diese hemmen ausgerechnet jenes Enzym, das das Pyruvat, das Endprodukt der Glykolyse im Zellkörper, in den mitochondrialen Citratzyklus einschleust. Der Citratcyklus ist blockiert. Pyruvat wird also vermehrt in Laktat umgewandelt, das wiederum den ATP/ADP Transporter blockiert.
Damit fallen mit einem Schlag 90% der ATP- Produktion flach. Es erfolgt ein kompletter energetischer Zusammenbruch! (Post exertionel Malaise)

Zusammenfassend ist eine stressbedingte Störung der Atmung, die man chronische Hyperventilation nennt, in entscheidender Weise mitverantwortlich für den eklatanten Energiemangel bei Patienten mit Long-Covid-Syndrom. Wird die hierbei vorzufindende Störung der Sauerstoffaufnahme in die Zellen durch indirekte Kaloriemetrie (Messung der Sauerstoff-und CO2-Konzentration in der Atemluft) oder durch den Test auf chronische Hyperventilation nach Prof. Buteyko gesichert, kann die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit von Patienten mit CFS durch konsequentes Atemtraining entscheidend verbessert werden.

Natürlich müssen weitergehende therapeutische Maßnahmen zugleich für eine generelle Entlastung des Gehirns sorgen, denn dies ist die Vorraussetzung dafür, dass die verminderte Cortisolproduktion der Nebennierenrinde, die ebenso wesentlich zum Energiemangel beiträgt, nach und nach aufgehoben wird.

Hier nochmal zusammenfassend die eigentlichen Ursachen des extremen Energiemangels beim Long-Covid-Syndrom:

  • Stressbedingte chronische Hyperventilation
  • Stressbedingte Reduktion der Cortisolproduktion
  • Stressbedingte Interleukin 6 Produktion
  • Mitochondriale Dysfunktion
  • Gesicherte chronische Covid-19-infektion (Viruspersistenz)